Donnerstag, 18. Juni 2020
Die Mär vom rosa Elefanten und den Folgen (einigen jedenfalls)
Sie sind überall. Seit Wochen. Man kann sie nicht sehen, nicht hören, nicht riechen. Aber sie sind da. In Massen. Vermehren sich scheinbar unaufhaltsam: rosa Elefanten.



Immer, wenn man versucht sie zu erwischen, flutschen sie einem unter den Fingern weg wie nasse Seife. Man stellt Fallen auf. Sie sind schlauer. Man lauert. Sie lauern besser. Man tut so, als ignoriere man sie, um sie aus den Augenwinkeln heraus für einen kurzen Moment zu erhaschen und mit der Klatsche... peng! - schon wieder daneben.
Man kann ihnen natürlich was husten. Das vertreibt sie. Für eine Weile. Dann sind sie wieder da. Sie lachen sich eins ins Fäustchen. Oder besser ins Rüsselchen?
So kichern und rascheln sie im Verborgenen. Aber einige von uns, Experten, studierte Männer, haben sie dennoch ertappt: unter einem Mikroskop!
Ganz raffinierte Dinger, diese rosa Elefanten. Man sollte doch annehmen, sie seien zu groß dafür. Pustekuchen! Echte Tarnungsgenies. Aber wir waren intelligenter. Klar, wir sind ja auch Menschen. Das liegt uns im Blut und in den Genen. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ihnen den Garaus machen. Mit einem Impfstoff natürlich. Wir arbeiten fieberhaft daran. Und bis dahin heißt es: Obacht geben!
Wie alles anfing? Ich kann da nur von mir reden, alles andere wäre Verschwörungstheorie. Eines Morgens, ich glaube, es war im März, wachte ich vom Geplärre des Radioweckers auf. Ich kann das verdammte Ding einfach nicht daran hindern. Ich glaube, es hat eine KI entwickelt so über die Jahre und zwar eine boshafte.
„... vermutlich aus Asien stammende rosa Elefanten. Es besteht aber für die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt...“ Ach, der Zirkus ist wieder in der Stadt, dachte ich verschlafen und klatsch, hatte ich das Weckerding vom Nachttisch gepfeffert, drehte mich auf die andere Seite und schnarchte weiter. Als ich eine Woche später aufwachte, einigermaßen ausgeschlafen diesmal, dröhnte es nun aus der Glotze. Die Zirkusdirektorin persönlich: „...mussten wir leider feststellen, dass große Teile der Bevölkerung es nicht an der notwendigen Vorsicht gegenüber den neuartigen rosa Elefanten walten lassen und in unverantwortlicher Weise sich den Empfehlungen der Direktion widersetzt haben. Daher sehen wir uns gezwungen, zum Schutz der besonders gefährdeten Personen, insbesondere Mäusen und anderen Kleingetieren, die Maßnahmen bis auf weiteres …“
Ach, du Schreck, was hatte ich denn da verpennt. Wenn man einmal eine Woche durchschläft!
Ich riss die Augen auf. Die Schulen waren geschlossen worden, als erstes die Häschenschulen. Alle öffentlichen Veranstaltungen wurden abgesagt. Karneval war grade vorbei und es hieß, die Hauptinvasorentruppe der rosa Elefantenarmee hätten sich so unerkannt unter das verkleidete Volk mischen können. Ein perfider Plan, dachte ich, und zappte einen Kanal weiter.
„..Geschäfte geschlossen. Bitte, denken Sie an Ihre Mitgeschöpfe und streuen Sie gelegentlich etwas Futter unter Ihre Dielen und vergessen Sie Keller und Dachböden nicht. Auch dort leben gefährdete Arten. Halten Sie bei aller Solidarität dennoch den vorgeschriebenen Mindestabstand ein. Des weiteren...“
Ich holte mir rasch die dritte Tasse Kaffee. ZAPP.
„...zertrampeln die Kleingetiere mit ihren Riesenfüßen, so dass diese nicht einmal mehr obduziert werden können. Schlimmer noch, gibt es die berechtigte Vermutung, dass sich diese Ungetüme sogar Menschen auf die Brust setzen. Diese röcheln zuerst noch dreimal und dann... na, das können Sie sich selber ausmalen. Nach unserem Dafürhalten ...“ ZAPP.
„...weltweite Ausbreitung. Es geht uns alle an. Sämtliche Flüge ins In- und Ausland sind daher gestrichen, da nicht auszuschließen ist, dass sich die rosa Elefanten auf dem Luftweg verbreiten.“
Wie von der Tarantel gestochen, das traut man mir sonst gar nicht zu, aber in Notfällen wachse ich über mich hinaus, sprang ich auf und schloss sämtliche Fenster und die Balkontür. Auf dem Weg ins Wohnzimmer schnappte ich mir noch einen Donut von letzter Woche und tunkte ihn in den Kaffee, während ich weiter wie hypnotisiert auf den Bildschirm starrte.
„...Der gerade eröffnete Berliner Flughafen soll laut Oberbürgermeister als Zwischennutzung zur Kasernierung dingfest gemachter Elefanten freigegeben werden. Neben den am Boden bleibenden Jumbos könnten die Elefanten in sicherer Entfernung von der Bevölkerung so lange interniert bleiben, bis ein sicheres Heilmittel gefunden sei. Es sei dort ebenfalls genügend Platz für rosa-infizierte Personen in der Touristenklasse und selbstverständlich auch in der Business Lounch für unsere VIPs. Für Besucher können diese Bereiche aber leider nicht...“
Es klingelte an der Tür. Was sollte denn das jetzt? Widerwillig schlich ich in den Flur. Durch den Spion sah ich einen beharrten Kerl, Typ IS-Terrorist, in der Hand eine Aktenkladde. Das Erscheinungsbild passte so gar nicht zum üblichen Haustürtäter: Zeuge Jehovas? Zu unrasiert. Malteser? Sammeln nur zu Weihnachten. Drücker? Die kommen zu zweit. Apothekenlieferant? Kein Päckchen.
Ich konnte mir keinen Reim auf diesen Besucher machen, also wartete ich erst mal ab. Als der Typ dann nach dem fünften Klingeln seine Haartolle beiseite schob und die Brille zurechtrückte, erkannte ich darunter meinen Kollegen Tom. Ich hätte eigentlich an meinem Laptop sitzen müssen im homeoffice, denn ich hinkte mit dem Auftrag ziemlich hinterher, aber, naja was solls...
Ich beugte mich zum Briefschlitz hinunter, schob einen rosa behandschuhten Finger unter die Klappe und röchelte unter glaubwürdigstem Husten und Prusten: „Wer... hechel, hust,...weher isn da, hust, würg, hust?“
„Der Tom aus dem Büro,“ raunzte es ebenfalls durch den Briefschlitz.
„Wer, hust, röchel, hust?“
„Tom, du Erna! Ich bring dir neue Arbeit, falls du endlich fertig bist mit der letzten Analyse.“
„Was für ne Lüse, hust, hust?“
„A n n a - l ü ü ü s e! Jetzt rück sie schon raus, aber zackig, ich muss noch weiter.“
„Pack ich? Hust, ja klar, pack ich das, würg, ich, räusper, pack das schon, röchel, hust, so bis Juli, röchel, schätz ich. Dann hust, hust, würg, bin ich auch raus aus der Quarantäne röchel, hust, röchel.“
Nach halbstündigem Dialog durch den Briefschlitz zog er schließlich mitsamt seinem Aktendeckel wieder ab und ich hörte ihn nur noch „du Trantüte“ ins Treppenhaus grölen. Diesen Trottel konnte ich noch nie leiden und es beruhte auf Gegenseitigkeit.
Nach meiner glaubwürdigen Darstellung einer Rosaerkrankten bestellte ich mir erst mal eine Pizza mit alles, denn diese schauspielerische Leistung hatte reichlich Kalorien gekostet, und kehrte an meinen Stammplatz vor dem Fernseher zurück.
„ ...öffentlicher Nahverkehr bleibt eingeschränkt....“ Ich fahr eh nie mit den Öffis. Ich steh auf Individualverkehr, in jeder Situation. - Nee, nicht das, woran Sie jetzt denken! Also echt, das ist hier ernst.
ZAPP. „... Hören Sie bitte auf zu hamstern! Diese kleinen Nager gehören zur gefährdeten Gruppe und benötigen unseren besonderen Schutz. Die Meldungen, dass diese putzigen Tierchen als Klopapierersatz geeignet wären, sind eindeutig fake news. Auch Präsident Trump...“ ZAPP.
Vier Wochen später hockte ich immer noch vor dem Apparat. Neben mir stapelten sich die Pizzakartons.
ZAPP. „... leider können keine Lockerungen...“ ZAPP. „ … waren erfolgreich. Aber dies ist erst der Anfang...“ ZAPP. „... dieser fähige Veterinär verdient unser vollstes Vertrauen hinsichtlich der Abwicklung ...“ ZAPP. „... Bundestierschutzminister ließ gestern verlauten, dass auch mit einer zweiten Welle von unsichtbaren und daher noch gefählicheren rosa Elefanten im Herbst zu rechnen sei. Daher keine Entwarnung...“ ZAPP. „... das Treffen der Zoobesitzer aller Nationen, unter dem Vorsitz des weltberühmten Kuschelwaren-Erfinders und Plüschtierproduzenten Wilhelm Tor, um mit einer gemeinsamen Spendenaktion...“ ZAPP. „... Hei di Hei di, deine Welt sind die Bä herge..“ Mist, das war der Kika.
ZAPP. „...wochenlanger Diffamierungskampagne gegen den vormals so berühmt wie beliebten Filmhelden hat eine Studiosprecherin heute bekanntgegeben, dass man seinen leblosen Körper heute Morgen im Garten des Seniorenheims fand, in dem der betagte Filmstar seinen Lebensabend verbracht hatte. Seine verantwortliche Pflegerin, eine, wie sich herausstellte, illegal eingewanderte Indonesierin, bestreitet weiterhin jeden Vorwurf der Vernachlässigung und behauptet, dass der ehemalige Hollywoodstar schon länger unter Depressionen gelitten habe, aufgrund der mutmaßlichen Verdächtigungen, er gehöre zu den rosa Elefanten, beziehungsweise sympatisiere mit ihnen. Vor unserer Kamera beteuerte sie: Herr Dumbo gans feiner Mann, Verseiung, feiner Elefant, und sein Haut tausenmal untersucht und nix von rosa, alles grau, wie sich gehört. Aber die Ohren, na sie wissn ja, die Ohren. Er ganz feiner Herr, immer freunlich, aber sooo traurich, immer viel geweint. Ich nix können für sein Tod, er sammeln heimlich Medikament. Ich immer aufpassen, aber nu. Man kann nix machen. Is Krise halt. Viel Tod überall.- Soweit die Beschuldigte, die nach diesem Vorfall umgehend suspendiert und in ihre Heimat abgeschoben...“ ZAPP. „...Freitod des Kollegen Öl ins Feuer des berüchtigten Pandemie-Leugners Pink Panther. In seinem bei Radikalen aller Coleur beliebten Video-Kanal verbreitet er sein Wochen Lügen und Hetze gegen die Regierungspolitik zur Eindämmung der Invasion. Hier sehen Sie, wie er nach gewalttätiger Ausschreitung gegen einen Polizisten, den er mit den verbotenen rosafarbenen Marshmellows bewarf, in Handschellen abgeführt wird. - Was der sich erdreistet! so eine aufgebrachte Passantin, mit unseren Marshmellows zu werfen, unserer Nationalsüßigkeit. Was für eine Schande und Provokation für jeden aufrichtigen Bürger! Solche rosa Typen sollte man doch gleich - p i e p - oder etwas nicht! - Die Redaktion kann sich dem nur...“ ZAPP.
„Hei di Hei di“. Mist, mein Daumen ist eingeschlafen. Also wieder zurück. ZAPP.
„... Recherche der Faktenchecker ist die Durchseuchung mit rosa Elefanten als alternativlose Wahrheit anzusehen, die laut führender Soziologen eine völlig neue Wirklichkeit konstituieren wird. Eine blinde, kurzsichtige und aggressive Leugnung dieser neuen Normalität, wie zum Beispiel durch den Pink Panther, der weiterhin behauptet, dass es gar keine rosa Elefanten gibt, gab und auch niemals geben werde, sei der typische Abwehrmechanismus eines ewig Gestrigen, der sich keinen Reim mehr auf die neue Weltordnung machen könne und sich weigere mit der Zeit zu gehen. Laut neusten Umfragen waren die Einschaltquoten der einst beliebten Fernsehserie des Paulchen Panthers schon vor zwanzig Jahren so weit eingebrochen, dass man von der Verbitterung eines gekränkten Narzissten ausgehen müsse, soweit unser Studiopsychologe Dr. Dr. Freudundleid. Reime sind im 21. Jahrhundert keine sinnstiftende Textgattung mehr, bestätigt uns ebenfalls der Literaturexperte und buddhistische Mönch Twne Hngnu aus Kopenhagen. Mildernde Umstände werden dem Panther allerdings vom Chefpathologen der Königlichen Abdeckerei in London bescheinigt: Die einfachen Leute verstehen halt nicht, dass es einen Unterschied zwischen Ameisenbären und Elefanten gibt. Sie sehen nur den Rüssel. Die Angriffe auf seine Kollegin Elise, die wegen ihres Rüssels einen shitstorm erleiden musste, der auch durch meine Expertise, nur wenig abebbte, sowie der Freitod des Fliegenden Elefanten Dumbo haben den Panther immer weiter in die Paranoia getrieben. - Dieser Wahn hat den Panther nun sogar veranlasst, zusammen mit anderen Verschwörungstheoretikern ein politische Partei zu gründen. Wir dürfen...“
Draußen wurde es immer mal wieder hell und dann wieder dunkel. Ich ignorierte das und ließ einfach die Vorhänge geschlossen. ZAPP.
„.. Talkshow smart&gerecht mit Moderator Blaszwerg. Heute zu Gast: ein afrikanischer Grauelefant, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben möchte, der Experte für die Gesundheit von Zweibisvierbeinern Prof. Karlchen Lautlach und ein maskierter Drohnenpilot der Bundeswehr. Wir freuen uns...“ Oh, mein Gott. Mir fielen einige Popcornteilchen aus dem offenen Mund. Also zappte ich weiter.
„...weltweit hunderte Demonstrationen mit Zehntausenden von Teilnehmern. Von den Ordnungskräften gut gegen die gewaltbereiten rosa Blöcke abgeschirmt, hielten viele Teilnehmer ihre leuchtenden smartphones in die Höhe, als Elton John candle in the wind anstimmte. Es flossen Tränen und die Plakate mit Aufschriften wie: Wir haben alle große Ohren oder Sind wir nicht alle ein bisschen Dumbo? oder So flieg denn wohl mein kleiner Freund wurden im Takt hin und her geschwenkt. Es ist wirklich berührend. Die Leute stehen so eng beieinander, dass kein einziger Elefant dazwischenpasst. Diese Solidarität gegen Rassismus und Tierfeindlichkeit ist wirklich einmalig...“
Ich schunkelte ein bisschen mit auf meinem Sofa, aber vielleicht lags auch am Wodka. ZAPP.
„... Bitte halten Sie sich an die behördlichen Vorgaben und kaufen Sie keine Rapunzeln! Der ordinäre Feldsalat ist genau so gesund. Es muss nicht immer Bio sein. Eine neue Studie der Universität Mayer-Leverkusen zeigte, dass der Verzehr von Glyphosat sogar gegen rosa Elefanten schützen könnte...“ Ich schlenderte zum Kühlschrank. Nur Eisbergsalat. Na vielleicht tuts der auch, dachte ich mir und biss herzhaft hinein.
ZAPP. „.. nein, die Sendung mit der Maus und dem Elefanten wird vorerst nicht wieder ins Programm...“ ZAPP.
„ Herr Blümchen, Herr Blümchen, lass deinen Rüssel herunter! - Wer ruft denn da, törööh? - Ich bins, Herr Blümchen, die Luise. - Ja, hast du denn auch dein Tellerchen mit Eisbergsalat leergegessen, törööh? - Ich blickte auf den Teller, auf dem mein Eisbergsalat lag und der Salat schaute zurück. Aus den grünen Fältchen schlängelten sich erst eins, dann zwei, dann drei und vier, dann hunderte und millionen rosa Rüsselchen und töröhten mich an. Ich schrie auf. Der Porzellanteller zerschellte am Marmortisch meiner Eltern und ich schreckte in Schweiß gebadet vom Sofa hoch.
Ich musste wohl kurz eingenickt sein. Nie wieder Eisbergsalat, kann ich da nur sagen.
Zum Realitätscheck stand ich auf und spähte hinter die Vorhänge auf die Straße.
Ich sah meine Nachbarn mit einem Pickup voller Holzbalken, Farbeimern, Werkzeug, Zementsäcken und anderem Zeug vorfahren.
Ziehn die um? fragte ich mich und quetschte mein linkes Ohr ans Fenster.
„..hahaha, nur mal kurz durchrenovieren. Mein Mann ist ja in Kurzarbeit. Haha, da kommt man ja sonst gar nicht dazu..“
Ach so, dachte ich, aber muss man dafür den ganzen Baumarkt in einer Zweizimmer-Wohnung verbauen? Das ging mich aber eigentlich gar nichts an. Meine Neugier war befriedigt, mein Herz schlug wieder im ¾ Takt und so glotzte ich weiter.
ZAPP „... hingegen der verbreiteten Annahme, essen Muslime keine Elefanten, hingegen ist in China...“ ZAPP. „... dem diesjährigen Zuckerfest wurden zahlreiche rosa Elefanten von den Süßigkeiten angezogen...“ ZAPP„...Zwiebeltürme der arabischen Welt bieten laut Expertenmeinung den idealen Nährboden für die Verbreitung von Elefanten...“



Echt jetzt? Erst Salat und dann Süßes und jetzt noch Zwiebeln? Man kann ja bald gar nichts mehr essen. Gut, dass die noch Pizza liefern. Ist die eigentlich aus Italien? fragte ich mich und inspizierte meine aktuelle Salami-Peperoni XXL mit extra Käse. Ach egal, dachte ich und biss hinein.
ZAPP. „...stellen Masken aus recycelten Damenbinden und Pampers nur unzureichend...“ ZAPP. „... Studien zeigen...“ ZAPP. „... vielerorts Baumärkte überrannt trotz...“ ZAPP. „... wenn Chöre ihre Proben über eine Skype Verbindung abhielten, könnte man...“ ZAPP. „...selber nähen, nur so...“ ZAPP. „...hat die polnische Solidarnosc-Bewegung mit der derzeitgen Welle der Solidarität...“ ZAPP.„..neue Studien zeigen...“ZAPP. „...keine alte Normalität, da es nie normal war, sich mit Elefanten zu vergesellschaften, jedenfalls nicht in einem zivilisierten...“ ZAPP.
Ich begann mich zu langweilen.
ZAPP „...völlig neuartige Elefantenart...“ ZAPP. „... weitere Studien...“ ZAPP. „ …jetzt hören Sie doch auf, die rosa Elefanten immer mit Mücken zu vergleichen, nur weil die auch einen Rüssel haben, Sie Verschwö...“ ZAPP. „..neuste Studien...“ ZAPP. „... Parkbänke sind ...“ ZAPP. „ Hei di, Hei..“ ZAPP„...Durchseuchung mit Elefanten...“ ZAPP. „...lässige Tests in ...“ ZAPP. „...instrumentalisiert von rechts- und linksradikalen Tierschützern...“ ZAPP. „... wir wissen nicht, ob auch graue Elefanten...“ ZAPP. „...allerneuste Studien...“ ZAPP. „... aber vorsichtshalber sollte man..“ ZAPAPP „ … es reicht nicht zu klatschen, um die Elefanten loszuwerden. Herr Watzlawik ist kein anerkannter Experte für...“ ZIP ZIP ZAPP „...wir wollen doch keine Verhältnisse wie in ...“ ZAZAPAPP. „... die Tierrechte der Elefanten haben keine ...“ ZIZA ZAPAPAP. „.. Opfer bringen zum Wohle..“ ZAPA ZAPA „ ...wenn möglich jedes Leben retten...“ ZAPPALOT.
Das wars. Meine Fernbedienung hatte ihren Geist aufgegeben.
Notgedrungen wälzte ich mich vom Sofa, kroch auf allen Vieren zur Glotze, zog mit letzter Kraft den Stecker und lief mich erschöpft auf den Teppich fallen.
Nach einer guten Stunde konnte ich langsam wieder aufstehen. Ich schleppte mich ins Schlafzimmer, zog meinen rosa Pyjama an und rollte mich aufs Bett. Gerade als ich mir die Bettdecke über den Bauch ziehen wollte, um mir nach wochenlanger, intensiver, kräftezehrender Recherche den wohlverdienten Frühjahrsschlaf zu gönnen, da plärrte der Radiowecker in voller Lautstärke aus der Ecke:„ Guten Morgen, Luise, ich bin Anorexa, dein smartes Betriebssystem mit integrierter Überwachungsapp. Was kann ich heute für dich tun?“
Ich stöhnte in Agonie. „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte. Die neuesten life style Ideen für die schöne neue Welt nach der rosa Elefanten Pandemie. Oder einen Selbsthilfe Beitrag mit dem Titel: Wie die rosa Elefanten mein Leben positiv veränderten. Oder vielleicht einen Musiktitel nach deinen datenoptimierten Vorlieben ausgesucht. Zum Relaxen zum Beispiel: Meditationsklänge aus dem Dschungel oder für beschwingteres Arbeiten im homeoffice den elefantwalk von Quincy Jones?“
Ich kramte unter dem Bett nach meiner Baretta, fand aber nur einen uralten Schokoriegel. Den steckte ich mir sofort in dem Mund, griff nach einem Hausschuh und feuerte ihn auf den Wecker. Ich schwöre, das Ding sprang beiseite!
An dieser Stelle beschloss ich meinen blog wieder zu eröffnen, um meine zunehmend paranoide Hysterie wenigstens mit der community zu teilen.

(Text und Bilder auf diesem blog sind meine. Also, klauen und kopieren ist nicht erlaubt)

... link (0 Kommentare)   ... comment