... newer stories
Donnerstag, 8. Oktober 2020
Und immer weiter geht die Mär...
petra luise, 17:42h
Leider, leider war das klitzekleine Wollgeschäft meines Vertrauens geschlossen, natürlich wegen Rosa Elefanten Befall. So zog ich weiter in den nächsten Wir-haben-alles-was sie-brauchen-und-nicht-brauchen Discounter und trollte mich in den unendlichen Weiten der diversen Abteilungen und noch mehr Gängen und Gängen und Gängen...
Ich hasse diese „Einkaufsparadiese“ und meide sie wie der Teufel das Weihwasser. Denn der Name ist hier vor allem eine Menge Musikbeschallung und Rauch steigt auf, wenn meine sauer verdiente Kohle zu Asche verbrannt wird.
Nach einer halben Stunde war ich immer noch auf der Suche nach der Wollabteilung, wobei ich unterwegs gleich mal glutenfreie Salami fürs Abendbrot einsammelte und eine Vorratspackung laktosefreies Toilettenpapier. Das kann man immer brauchen.
Am Ende des Ganges 34 ¼, gleich gegenüber dem Sanitärbereich, wurde ich schließlich fündig und wühlte mich gerade armtief durch verschiedenste Knäule Baumwoll-, Misch- und Wollqualitäten, als meine Aura blitzartig von einem dezent deutlichen Aufschrei gestört wurde. Instinktiv ging ich hinter dem nächstgelegenen Werbeaufsteller in Deckung und sondierte mein Umfeld.
Ein älteres Ehepaar, zwei Gänge weiter, starrte gebannt Richtung Eingangsbereich. Sie schlug in diesem Moment die Hand vor den Mund und er murmelte: Oh nein, ein PCR-Test!
(Anm. der Autorin: PCR-Test = Pink Controll Research-Test)

Sie: Wie kommst du darauf? Das ist weder die Polizei noch das Veterinäramt. Die haben Tarnanzüge an und sind bewaffnet. Das ist ein Raubüberfall!
Er: Nee, das ist die Bundeswehr. Guck mal, da ist auch der Schnöder persönlich mit der blau-weißen Maske.
Sie: Ja, können die denn nicht in Bayern eine Mall überfallen, wenn sie Geld brauchen! Warum denn hier bei uns?
Er: Das ist das Überraschungsmoment.
Sie: Aber bei einem Überfall ist man doch immer überrascht, auch in Bayern, oder nicht? - Und camouflage ist doch in einer Mall keine Tarnung! Haben wir jetzt etwa Krieg?
Er: Ja, gegen die rosa Elefanten.
Sie: Schatz, was machst du da unten auf dem Boden?
Er: Ich versteck mich.
Sie: Wieso denn?
Er: Weißt du noch, dass ich letzte Woche die Kochwäsche versemmelt habe?
Sie: Mit meiner roten Bluse, klar. - Du lieber Himmel, hast du etwa...?
Er: Ja, hab ich.
Sie: Ich hab doch gesagt, ich muss deine Unterhosen erst entfärben, bevor du sie wieder anziehen kannst.
Er: War aber keine andere saubere mehr da heute Morgen.
Plötzlich wurde die Dame bleich wie mein Klopapier und warf sich neben ihrem Gatten zu Boden.
Ich hatte jetzt echt Mühe, die beiden noch zu verstehen, weil es im Flüsterton weiterging.
Sie: Bärchen?
Er: Ja, mein Herz.
Sie: Ich hab rosa Nagellack auf den Zehennägeln. Was, wenn die uns kontrollieren?
Er: Dann müssen wir ins Lager.
Sie: Aber wir sind doch keine Elefanten!
Er: Beweis denen das mal.
Ich selber hatte morgens flugs meinen Mantel über mein rosa Nachthemd geworfen, ich wollte ja nur schnell mal Wolle holen. Es wurde also Zeit, sich aus dem Staub zu machen.
Fortsetzung folgt
Ich hasse diese „Einkaufsparadiese“ und meide sie wie der Teufel das Weihwasser. Denn der Name ist hier vor allem eine Menge Musikbeschallung und Rauch steigt auf, wenn meine sauer verdiente Kohle zu Asche verbrannt wird.
Nach einer halben Stunde war ich immer noch auf der Suche nach der Wollabteilung, wobei ich unterwegs gleich mal glutenfreie Salami fürs Abendbrot einsammelte und eine Vorratspackung laktosefreies Toilettenpapier. Das kann man immer brauchen.
Am Ende des Ganges 34 ¼, gleich gegenüber dem Sanitärbereich, wurde ich schließlich fündig und wühlte mich gerade armtief durch verschiedenste Knäule Baumwoll-, Misch- und Wollqualitäten, als meine Aura blitzartig von einem dezent deutlichen Aufschrei gestört wurde. Instinktiv ging ich hinter dem nächstgelegenen Werbeaufsteller in Deckung und sondierte mein Umfeld.
Ein älteres Ehepaar, zwei Gänge weiter, starrte gebannt Richtung Eingangsbereich. Sie schlug in diesem Moment die Hand vor den Mund und er murmelte: Oh nein, ein PCR-Test!
(Anm. der Autorin: PCR-Test = Pink Controll Research-Test)

Sie: Wie kommst du darauf? Das ist weder die Polizei noch das Veterinäramt. Die haben Tarnanzüge an und sind bewaffnet. Das ist ein Raubüberfall!
Er: Nee, das ist die Bundeswehr. Guck mal, da ist auch der Schnöder persönlich mit der blau-weißen Maske.
Sie: Ja, können die denn nicht in Bayern eine Mall überfallen, wenn sie Geld brauchen! Warum denn hier bei uns?
Er: Das ist das Überraschungsmoment.
Sie: Aber bei einem Überfall ist man doch immer überrascht, auch in Bayern, oder nicht? - Und camouflage ist doch in einer Mall keine Tarnung! Haben wir jetzt etwa Krieg?
Er: Ja, gegen die rosa Elefanten.
Sie: Schatz, was machst du da unten auf dem Boden?
Er: Ich versteck mich.
Sie: Wieso denn?
Er: Weißt du noch, dass ich letzte Woche die Kochwäsche versemmelt habe?
Sie: Mit meiner roten Bluse, klar. - Du lieber Himmel, hast du etwa...?
Er: Ja, hab ich.
Sie: Ich hab doch gesagt, ich muss deine Unterhosen erst entfärben, bevor du sie wieder anziehen kannst.
Er: War aber keine andere saubere mehr da heute Morgen.
Plötzlich wurde die Dame bleich wie mein Klopapier und warf sich neben ihrem Gatten zu Boden.
Ich hatte jetzt echt Mühe, die beiden noch zu verstehen, weil es im Flüsterton weiterging.
Sie: Bärchen?
Er: Ja, mein Herz.
Sie: Ich hab rosa Nagellack auf den Zehennägeln. Was, wenn die uns kontrollieren?
Er: Dann müssen wir ins Lager.
Sie: Aber wir sind doch keine Elefanten!
Er: Beweis denen das mal.
Ich selber hatte morgens flugs meinen Mantel über mein rosa Nachthemd geworfen, ich wollte ja nur schnell mal Wolle holen. Es wurde also Zeit, sich aus dem Staub zu machen.
Fortsetzung folgt
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 21. September 2020
Sommer 2020 – Im Freibad mit Loriot
petra luise, 19:22h
- Aua, passen Sie doch auf!
- Halten Sie gefälligst Abstand! Sie schwimmen auf
meiner Bahn, mein Herr.
- Verzeihung.
- Wie sind Sie überhaupt auf meine Bahn gekommen?
- Ich kam aus der Umkleidekabine und bin den
Wegweisern gefolgt. Das Bad ist etwas
unübersichtlich gebaut.

- Gestatten, Müller-Lügenschneid, Drug-Research-
Manager.
- Angenehm, Gröber, Dr. Gröber, Mitglied des
Deutschen Bundestages.
- Na, macht ja nichts. Herr Dr. Gröber, benutzen Sie
häufiger Fremdbahnen für Ihre Schwimmübungen?
- Herr Müller-Lügenschneid, ich mache gar keine
Schwimmübungen, weil Sie die Bahn mit Ihrem
Wassertreten blockieren.
- Herr Dr. Gröber, wenn Sie meine Bahn verlassen
würden, würde ich mich nicht gezwungen sehen,
weiterhin auf der Stelle zu treten.
- Wassertreten ist genau so gesund wie
Bahnenschwimmen, sagt mein Immunologe.
- Herr Dr. Gröber, mich interessiert nicht, was Ihr
Immunologe Ihnen empfiehlt. Meine Frau und ich
bevorzugen Bahnenschwimmen.
- Wo ist denn Ihre Frau?
- Die Dame dort auf dem Sprungturm mit dem
rosafarbenen Elefanten-Bikini.
- Oh.
- Sagen Sie gefälligst nicht „Oh“ zu meiner Frau!
- Ich hätte genauso gut „Ah“ sagen können. Seien Sie
doch nicht so empfindlich!
- Ich lasse mir von Ihnen doch nicht sagen, wie
empfinglich ich mit meiner Frau sein soll. Wo kämen
wir denn da hin?
- Herr Müller-Lügenschneid, ich mische mich prinzipiell
nicht in die ehelichen Angelegenheiten anderer Leute
ein.
- Das möchte ich mir aber auch verbitten, Herr Dr.
Gröber!
P l a t s c h
- Herr Müller-Lügenschneid, Ihre Frau ist gerade vom
Turm gestürzt.
- Herr Dr. Gröber, das war ein Salto mit linksgedrehter
Schraube.
- Ach so.
- Meine Frau war in ihrer Jugend mehrfache
Bezirksmeisterin im Turmspringen.
- Ach daher.
- Wieso?
- Nur so.
- Wie?
- Ich mein ja nur.
- Ja, was denn Herrgott?
- Sie sind so fanatisch.
- Wie bitte?
- Ich mein ja nur.
- Herr Dr. Gröber, meine Frau und ich sind
leidenschaftliche Wassersportler und wir lassen uns
von Ihnen doch nicht aus der Bahn werfen!
- So so.
- Jawohl!
Q u a c k Q u a c k...
- War das eine Möwe?
- Wohl eher eine Ente.
- Sie wissen wohl immer alles besser?
- Herr Müller-Lügenschneid!
- Herr Dr. Gröber?
- Wenn Sie jetzt endlich einen halben Meter zur Seite
schwimmen würden, damit ich meine Bahn beenden
kann.
- Was heißt denn Ihre Bahn? Ich war schließlich zuerst
hier!
- Also bitte sehr, Herr Müller-Lügenschneid, dann
schwimme eben ich jetzt zur Seite.
- Wer hier auf meiner Bahn zur Seite schwimmt, das
bestimme immer noch ich, Herr Dr. Gröber!
- Sie haben mir gar nicht zu sagen, ob ich zur Seite
schwimme oder nicht! Das ist immer noch ein freies
Land für freie Schwimmer!
- Herr Dr. Gröber! Ich schwimme jetzt zur Seite!
- Das hätten Sie wohl gern, Herr Müller-Lügenschneid,
hier den Galanten geben! Ich schwimme jetzt aber
zuerst zur Seite, hah!
- Vorsicht!
- Aua. - Jetzt bekomme ich bestimmt eine Beule.
- Ziehen Sie doch Ihre Badehaube drüber.
- Herr Müller-Lügenschneid, ich trage doch gar keine
Badehaube.
- Ach?
- Das ist mein Mund-Nasen-Schutz.
- Sollte der nicht über Mund und Nase getragen
werden statt auf dem Kopf?
- Was geht Sie das an, wo ich meinen Mund-Nasen-
Schutz trage?
- Aber der soll doch schließlich schützen.
- Schützen?
- Ja, schützen.
- Ja, um Gotteswillen wovor denn?
- Na, vor den Viren.
- Welchen Viren?
- Na, allen Viren eben.
- Ach.
- Und Bakterien.
- Tatsächlich?
- Ja ja.
- Wo ist denn Ihr Mund-Nasen-Schutz?
- Ich trage keinen.
- Ja, wieso denn nicht?
- Ich bin befreit.
- Was Sie nicht sagen.
- Doch doch.
- So so.
- Eben drum.
P l a t s c h
- Herr Müller-Lügenschneid?
- Ja, Herr Dr. Gröber.
- Ich glaube, da treibt das Bikini-Oberteil Ihrer Frau.
- Ach was.
- Doch doch.
- Na dann.
Q u a c k Q u a c k...
- Ich glaub, ich krieg einen Krampf.
- Da hilft Magnesium.
- Tatsächlich?
- Ja ja.
- Na denn.
Q u a c k Q u a c k...
- Meine Haut fängt schon an zu schrumpeln.
- Meine auch.
- Ich verlasse jetzt das Becken.
- Sie wissen aber auch nicht, was Sie wollen.
- Wie bitte!
- Eben wollten Sie noch Ihre Bahnen schwimmen und
im nächsten Moment wollen Sie raus!
- Na und?
- Ich mein ja nur.
- Eben.
- Ich geh dann auch raus.
- Na, das ist ja wohl die Höhe! Da mache ich Ihnen
Platz und dann wollen Sie meine Bahn plötzlich nicht
mehr, Herr Dr. Gröber!
- Das hab ich so ja gar nicht gesagt.
- Was haben Sie denn gesagt?
- Dass ich jetzt rausgehe.
- Sag ich doch!
- Nein, eben nicht.
- Doch wohl.
- Ich hab´s aber nicht so gemeint.
- Wie denn dann?
- Na, nur eben, dass ich jetzt rausgehe und nicht, dass
ich die Bahn nicht mehr schwimmen will.
- Aber das ist doch dasselbe!
- Eben nicht.
- Doch wohl!
- Nein, höchstens das gleiche.
- Wie jetzt?
- Na, dasselbe ist doch nicht das gleiche.
- Herr Dr. Gröber!
- Herr Müller-Lügenschneid?
- Sie gehen einem wirklich auf die Nerven!
- Man muss aber doch immer korrekt sein.
- Sie tragen ja nicht mal einen korrekten Mund-Nasen-
Schutz!
- Doch, trag ich wohl!
- Ja, aber auf dem Kopf. Dann ist es höchstens ein
Kopfschutz.
- Der schützt doch auch vor Viren, nur eben auf dem
Kopf.
- Da gehört er aber nicht hin.
- Wer sagt das?
- Alle.
- Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wo ich meinen
Virenschutz tragen soll!
- So macht er aber keinen Sinn.
- Für mich schon.
- Ja, aber darum geht es nicht.
- Worum geht es denn dann?
- Äh..
- Ja, sehen Sie.
- Herr Dr. Gröber! Sie müssen wohl immer das letzte
Wort haben!
- Nicht immer.
- Ach nein?
- Ich geh jetzt raus.
- Unterstehen Sie sich! Nicht, wenn ich zuerst gehen
will!
- Das werden wir ja sehen!
- Herr Dr. Gröber! Lassen Sie gefälligst meine
Badehose los!
- Nur, wenn Sie Ihren Fuß aus meinem Gesicht
nehmen, Herr Müller-Lügenschneid!
- Ich denke gar nicht daran! Schließlich wollte ich
zuerst aus dem Becken.
- Na bitte, jetzt haben Sie den Bademeister
aufgescheucht.
- Sie haben doch angefangen!
- Ich wollte hier einfach in Ruhe schwimmen.
- Wassertreten trifft´s wohl eher.
- Herr Müller-Lügenschneid!
- Herr Dr. Gröber!
- Mit Ihnen teile ich nie wieder eine Bahn!
- Pah!
- Und vergessen Sie Ihre Badehose nicht!
- Und Sie Ihren Kopfschutz!
- Mund-Nasen-Schutz!
- Ja, den auch.
© Petra Luise
- Halten Sie gefälligst Abstand! Sie schwimmen auf
meiner Bahn, mein Herr.
- Verzeihung.
- Wie sind Sie überhaupt auf meine Bahn gekommen?
- Ich kam aus der Umkleidekabine und bin den
Wegweisern gefolgt. Das Bad ist etwas
unübersichtlich gebaut.

- Gestatten, Müller-Lügenschneid, Drug-Research-
Manager.
- Angenehm, Gröber, Dr. Gröber, Mitglied des
Deutschen Bundestages.
- Na, macht ja nichts. Herr Dr. Gröber, benutzen Sie
häufiger Fremdbahnen für Ihre Schwimmübungen?
- Herr Müller-Lügenschneid, ich mache gar keine
Schwimmübungen, weil Sie die Bahn mit Ihrem
Wassertreten blockieren.
- Herr Dr. Gröber, wenn Sie meine Bahn verlassen
würden, würde ich mich nicht gezwungen sehen,
weiterhin auf der Stelle zu treten.
- Wassertreten ist genau so gesund wie
Bahnenschwimmen, sagt mein Immunologe.
- Herr Dr. Gröber, mich interessiert nicht, was Ihr
Immunologe Ihnen empfiehlt. Meine Frau und ich
bevorzugen Bahnenschwimmen.
- Wo ist denn Ihre Frau?
- Die Dame dort auf dem Sprungturm mit dem
rosafarbenen Elefanten-Bikini.
- Oh.
- Sagen Sie gefälligst nicht „Oh“ zu meiner Frau!
- Ich hätte genauso gut „Ah“ sagen können. Seien Sie
doch nicht so empfindlich!
- Ich lasse mir von Ihnen doch nicht sagen, wie
empfinglich ich mit meiner Frau sein soll. Wo kämen
wir denn da hin?
- Herr Müller-Lügenschneid, ich mische mich prinzipiell
nicht in die ehelichen Angelegenheiten anderer Leute
ein.
- Das möchte ich mir aber auch verbitten, Herr Dr.
Gröber!
P l a t s c h
- Herr Müller-Lügenschneid, Ihre Frau ist gerade vom
Turm gestürzt.
- Herr Dr. Gröber, das war ein Salto mit linksgedrehter
Schraube.
- Ach so.
- Meine Frau war in ihrer Jugend mehrfache
Bezirksmeisterin im Turmspringen.
- Ach daher.
- Wieso?
- Nur so.
- Wie?
- Ich mein ja nur.
- Ja, was denn Herrgott?
- Sie sind so fanatisch.
- Wie bitte?
- Ich mein ja nur.
- Herr Dr. Gröber, meine Frau und ich sind
leidenschaftliche Wassersportler und wir lassen uns
von Ihnen doch nicht aus der Bahn werfen!
- So so.
- Jawohl!
Q u a c k Q u a c k...
- War das eine Möwe?
- Wohl eher eine Ente.
- Sie wissen wohl immer alles besser?
- Herr Müller-Lügenschneid!
- Herr Dr. Gröber?
- Wenn Sie jetzt endlich einen halben Meter zur Seite
schwimmen würden, damit ich meine Bahn beenden
kann.
- Was heißt denn Ihre Bahn? Ich war schließlich zuerst
hier!
- Also bitte sehr, Herr Müller-Lügenschneid, dann
schwimme eben ich jetzt zur Seite.
- Wer hier auf meiner Bahn zur Seite schwimmt, das
bestimme immer noch ich, Herr Dr. Gröber!
- Sie haben mir gar nicht zu sagen, ob ich zur Seite
schwimme oder nicht! Das ist immer noch ein freies
Land für freie Schwimmer!
- Herr Dr. Gröber! Ich schwimme jetzt zur Seite!
- Das hätten Sie wohl gern, Herr Müller-Lügenschneid,
hier den Galanten geben! Ich schwimme jetzt aber
zuerst zur Seite, hah!
- Vorsicht!
- Aua. - Jetzt bekomme ich bestimmt eine Beule.
- Ziehen Sie doch Ihre Badehaube drüber.
- Herr Müller-Lügenschneid, ich trage doch gar keine
Badehaube.
- Ach?
- Das ist mein Mund-Nasen-Schutz.
- Sollte der nicht über Mund und Nase getragen
werden statt auf dem Kopf?
- Was geht Sie das an, wo ich meinen Mund-Nasen-
Schutz trage?
- Aber der soll doch schließlich schützen.
- Schützen?
- Ja, schützen.
- Ja, um Gotteswillen wovor denn?
- Na, vor den Viren.
- Welchen Viren?
- Na, allen Viren eben.
- Ach.
- Und Bakterien.
- Tatsächlich?
- Ja ja.
- Wo ist denn Ihr Mund-Nasen-Schutz?
- Ich trage keinen.
- Ja, wieso denn nicht?
- Ich bin befreit.
- Was Sie nicht sagen.
- Doch doch.
- So so.
- Eben drum.
P l a t s c h
- Herr Müller-Lügenschneid?
- Ja, Herr Dr. Gröber.
- Ich glaube, da treibt das Bikini-Oberteil Ihrer Frau.
- Ach was.
- Doch doch.
- Na dann.
Q u a c k Q u a c k...
- Ich glaub, ich krieg einen Krampf.
- Da hilft Magnesium.
- Tatsächlich?
- Ja ja.
- Na denn.
Q u a c k Q u a c k...
- Meine Haut fängt schon an zu schrumpeln.
- Meine auch.
- Ich verlasse jetzt das Becken.
- Sie wissen aber auch nicht, was Sie wollen.
- Wie bitte!
- Eben wollten Sie noch Ihre Bahnen schwimmen und
im nächsten Moment wollen Sie raus!
- Na und?
- Ich mein ja nur.
- Eben.
- Ich geh dann auch raus.
- Na, das ist ja wohl die Höhe! Da mache ich Ihnen
Platz und dann wollen Sie meine Bahn plötzlich nicht
mehr, Herr Dr. Gröber!
- Das hab ich so ja gar nicht gesagt.
- Was haben Sie denn gesagt?
- Dass ich jetzt rausgehe.
- Sag ich doch!
- Nein, eben nicht.
- Doch wohl.
- Ich hab´s aber nicht so gemeint.
- Wie denn dann?
- Na, nur eben, dass ich jetzt rausgehe und nicht, dass
ich die Bahn nicht mehr schwimmen will.
- Aber das ist doch dasselbe!
- Eben nicht.
- Doch wohl!
- Nein, höchstens das gleiche.
- Wie jetzt?
- Na, dasselbe ist doch nicht das gleiche.
- Herr Dr. Gröber!
- Herr Müller-Lügenschneid?
- Sie gehen einem wirklich auf die Nerven!
- Man muss aber doch immer korrekt sein.
- Sie tragen ja nicht mal einen korrekten Mund-Nasen-
Schutz!
- Doch, trag ich wohl!
- Ja, aber auf dem Kopf. Dann ist es höchstens ein
Kopfschutz.
- Der schützt doch auch vor Viren, nur eben auf dem
Kopf.
- Da gehört er aber nicht hin.
- Wer sagt das?
- Alle.
- Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wo ich meinen
Virenschutz tragen soll!
- So macht er aber keinen Sinn.
- Für mich schon.
- Ja, aber darum geht es nicht.
- Worum geht es denn dann?
- Äh..
- Ja, sehen Sie.
- Herr Dr. Gröber! Sie müssen wohl immer das letzte
Wort haben!
- Nicht immer.
- Ach nein?
- Ich geh jetzt raus.
- Unterstehen Sie sich! Nicht, wenn ich zuerst gehen
will!
- Das werden wir ja sehen!
- Herr Dr. Gröber! Lassen Sie gefälligst meine
Badehose los!
- Nur, wenn Sie Ihren Fuß aus meinem Gesicht
nehmen, Herr Müller-Lügenschneid!
- Ich denke gar nicht daran! Schließlich wollte ich
zuerst aus dem Becken.
- Na bitte, jetzt haben Sie den Bademeister
aufgescheucht.
- Sie haben doch angefangen!
- Ich wollte hier einfach in Ruhe schwimmen.
- Wassertreten trifft´s wohl eher.
- Herr Müller-Lügenschneid!
- Herr Dr. Gröber!
- Mit Ihnen teile ich nie wieder eine Bahn!
- Pah!
- Und vergessen Sie Ihre Badehose nicht!
- Und Sie Ihren Kopfschutz!
- Mund-Nasen-Schutz!
- Ja, den auch.
© Petra Luise
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 31. August 2020
Und die Mär geht weiter...
petra luise, 15:45h
Seit vor einigen Wochen die Fernbedienung meines Fernsehers ihren Geist aufgegeben hat, habe ich mein Hauptquartier vom Sofa an den Schreibtisch verlegt und bewege mich nun vorzugsweise in den unendlichen Weiten des digitalen Raums, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist, um neue Zivilisationen zu entdecken und neue Abenteuer zu erleben...
So weit die Theorie - nein, die Utopie. Also sprich, ich hänge wieder vor einer Glotze, diesmal nur unbequemer. Und die Fernbedienung heißt jetzt Maus.
Diese Glotze wird laptop genannt, aber da hörts bei mir echt auf. Das Ding wird glühend heiß auf dem Schoß und bei sommerlichen Außentemperaturen brauch ich keine Zusatzheizung. Ich bevorzuge da andere Dinge auf meinem Schoß, je nach Tageszeit und Befindlichkeit: Kissen, Katze, Chipstüte, Strickzeug...
Strickzeug? - Ja, genau, ihr habt richtig gelesen, Strickzeug! Ich habe das Stricken wieder angefangen. Meine Oma wäre stolz auf mich. So kann frau noch in jeder Lebenslage produktiv sein. Es braucht ja nicht viel.
Ein paar Nadeln und einige Wollreste aus alten Zeiten fanden sich in einem vergessenen Schuhkarton am Grunde meines Kleiderschranks. Flugs klapperten die Nadeln. Es gibt Fähigkeiten, die verlernt man nicht, ist wie Fahrrad fahren.
Zunächst wollte ich einen sogenannten Mund-Nasen-Schutz fabrizieren, denn – die kluge Frau denkt vor – mein winziges Wollknäulrestchen würde ja nicht lange reichen. Also musste ich nach Monaten häuslicher Gemütlichkeit wohl oder übel mal wieder vor die Tür, um Nachschub zu besorgen.
Gesagt, getan. Rasch den entsprechenden Begriff in die Tastatur getippt, wurde ich mit einer Flut von DIY- Anleitungen überschwemmt. Ich fand alles mögliche: Mund-Nasen-Schutz selbstgenäht, getackert, gedrechselt, gelötet und imaginiert, aber leider nicht gestrickt.
Wobei ich zugestehen muss, dass der imaginierte Mund-Nasen-Schutz, kurz IMNaS, mich schon sehr faszinierte und mich kurz von meinem Strickplan ablenkte.
Der IMNaS hat einfach den unschlagbaren Vorteil, dass er, laut Anbieter, einmal installiert quasi ein Leben lang hält und zuverlässig nicht nur gegen Viren und Bakterien schützt, sondern auch noch gegen Mundgeruch und Zecken.
Krass, dachte ich, da kriegt man doch echt mal was für sein Geld.
Aber da die Installation mehrere Wochen gedauert hätte und mit einem Aufenthalt in einem indischen Ashram verbunden war, hab ich es dann gelassen und wieder zu meinen Nadeln gegriffen.
Ein eigenes Modell zu stricken war dann eigentlich auch gar kein Problem für mich. Ich nahm extra Nadelstärke 10, damit es 1. schneller ging und 2. die Randmaschen übers Ohr passten. Rasch noch abgekettet und aufgesetzt. In dieser Weise perfekt ausgerüstet machte ich mich auf den Weg ins nächste Wollgeschäft.

Die Fortsetzung meines Abenteuers folgt demnächst auf diesem blog. Bis dahin, lasst es klappern!
Eure Petra Luise
So weit die Theorie - nein, die Utopie. Also sprich, ich hänge wieder vor einer Glotze, diesmal nur unbequemer. Und die Fernbedienung heißt jetzt Maus.
Diese Glotze wird laptop genannt, aber da hörts bei mir echt auf. Das Ding wird glühend heiß auf dem Schoß und bei sommerlichen Außentemperaturen brauch ich keine Zusatzheizung. Ich bevorzuge da andere Dinge auf meinem Schoß, je nach Tageszeit und Befindlichkeit: Kissen, Katze, Chipstüte, Strickzeug...
Strickzeug? - Ja, genau, ihr habt richtig gelesen, Strickzeug! Ich habe das Stricken wieder angefangen. Meine Oma wäre stolz auf mich. So kann frau noch in jeder Lebenslage produktiv sein. Es braucht ja nicht viel.
Ein paar Nadeln und einige Wollreste aus alten Zeiten fanden sich in einem vergessenen Schuhkarton am Grunde meines Kleiderschranks. Flugs klapperten die Nadeln. Es gibt Fähigkeiten, die verlernt man nicht, ist wie Fahrrad fahren.
Zunächst wollte ich einen sogenannten Mund-Nasen-Schutz fabrizieren, denn – die kluge Frau denkt vor – mein winziges Wollknäulrestchen würde ja nicht lange reichen. Also musste ich nach Monaten häuslicher Gemütlichkeit wohl oder übel mal wieder vor die Tür, um Nachschub zu besorgen.
Gesagt, getan. Rasch den entsprechenden Begriff in die Tastatur getippt, wurde ich mit einer Flut von DIY- Anleitungen überschwemmt. Ich fand alles mögliche: Mund-Nasen-Schutz selbstgenäht, getackert, gedrechselt, gelötet und imaginiert, aber leider nicht gestrickt.
Wobei ich zugestehen muss, dass der imaginierte Mund-Nasen-Schutz, kurz IMNaS, mich schon sehr faszinierte und mich kurz von meinem Strickplan ablenkte.
Der IMNaS hat einfach den unschlagbaren Vorteil, dass er, laut Anbieter, einmal installiert quasi ein Leben lang hält und zuverlässig nicht nur gegen Viren und Bakterien schützt, sondern auch noch gegen Mundgeruch und Zecken.
Krass, dachte ich, da kriegt man doch echt mal was für sein Geld.
Aber da die Installation mehrere Wochen gedauert hätte und mit einem Aufenthalt in einem indischen Ashram verbunden war, hab ich es dann gelassen und wieder zu meinen Nadeln gegriffen.
Ein eigenes Modell zu stricken war dann eigentlich auch gar kein Problem für mich. Ich nahm extra Nadelstärke 10, damit es 1. schneller ging und 2. die Randmaschen übers Ohr passten. Rasch noch abgekettet und aufgesetzt. In dieser Weise perfekt ausgerüstet machte ich mich auf den Weg ins nächste Wollgeschäft.

Die Fortsetzung meines Abenteuers folgt demnächst auf diesem blog. Bis dahin, lasst es klappern!
Eure Petra Luise
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories